Zuletzt zwei Splits der Caribes gegen die Boars und die Grizzlies
Nach einem bitteren Split in Freising (13:14 und 12:5) stehen die Caribes nach der Hälfte der Spiele in der 2. Bundesliga Südost zwar trotzdem auf Platz 3 der Tabelle und damit einem möglichen Playoff-Platz, aber etliche Vereine haben noch weniger Begegnungen gespielt. So verbreitet die ausgeglichene Bilanz von 7 gewonnen und 7 verlorenen Spielen beim Blick auf das Programm der zweiten Saisonhälfte, wo noch zweimal die Bayerische Baseball Academy Gegner sein wird, nicht gerade Zuversicht. Das erste Mal geht es gleich am nächsten Wochenende zum Tabellenführer nach Regensburg. Dann gilt es zu versuchen, sich einen der liegen gelassenen Siege, wie im Spiel 1 gegen den Tabellenletzten, wieder zu holen. Es gibt sicher leichtere Aufgaben.
Ein guter Start wäre da schon mal wichtig. Den hatte man in Freising, als man nach zwei Innings mit insgesamt 9 Hits, darunter zwei Triples von Luis Andrade und Anthuan DeLaVega, bereits 10:1 in Führung ging. Alles schien standesgemäß gegen das Tabellenschlusslicht zu laufen. Auch als Starting Pitcher Raimund Lange im 3. Inning einige Hits und Walks abgab und schließlich durch Nabil Avdiji Montezuma nach 2 2/3 Innings abgelöst wurde, gab es noch keinen Grund, unruhig zu werden. Noch weniger als man Anfang des fünften Innings nochmal 2 Runs nachlegen konnte und mit einem komfortablen 12:5 Vorsprung in die untere Hälfte des 5. Innings ging. Dann verlor der Caribes-Reliever allerdings zunehmend seine Kontrolle. Nach einem Auftakthit und 5 Walks erfolgte dann – zu spät – der Wechsel zu Routinier Antonio DeLaVega beim Spielstand von 12:8. Der muss zwar zunächst auch einen Walk bei loaded Bases abgeben und das 12:9 hinnehmen. Als er aber den nächsten beiden Battern einen Strike-Out verpasst, sieht es so aus, als könnten die Gäste noch einigermaßen glimpflich aus dem Inning kommen. Dann ein harter Grounder zur dritten Base – Inning zu Ende? Nein. Kein 5 auf 3 oder U5. Der Ball geht nicht nur durch die Beine des 3rd Baseman, sondern auch noch am abdeckenden Leftfielder vorbei. Alle 3 Baserunner scoren zum 12:12 Ausgleich. Ein F8 beendet schließlich das Katastropheninning, in dem die Gastgeber 7 Runs erzielen. Im sechsten Inning dann keine Runs auf beiden Seiten, sodass es zum Showdown im letzten Inning kommt. Den Münchnern gelingt es, durch Lead-off-Hitter Eric Farley in Führung zu gehen, sie lassen aber auch 2 Runner auf den Bases stranden. Ein dünner Vorsprung für die letzte Defense. Ein Walk und ein Basehit für die beiden ersten Batter Geßele und Krüger verheißen nichts Gutes. Dann schlägt Silvan Stilzebach ins Right Field. Es ist lang nicht klar, ob der Ball gefangen werden kann. Konnte er nicht, aber dadurch kommt nur ein Run nach Hause. Mit Runner auf Bases 2 und 3 ist klar, was folgt: Um die Chancen auf ein Double-Play zu erhöhen, erhält der nächste Batter einen intentional Walk. Aber die Taktik geht nicht auf. Es folgt ein Groundball durch die Mitte des Infields, die aufgerückten Middle Infielder kommen nicht an den Ball, der Winning Run scored bei 0 Aus im siebten Inning. Der 1-Run-Vorsprung war zu dünn. Die bittere Niederlage war Realität.

Die Frustration überwinden die Gäste aber gleich zu Beginn der zweiten Partie fulminant. Die ersten 5 Batter kommen auf Base, 4 davon mit Basehit. Und daraus werden auch 4 Runs. Ein gutes Polster für Starting Pitcher Brandon Cruz in seinem zweiten Start für die Caribes seit er aus dem belgischen Brasschaat zu den Münchnern stieß. Der Zweimeter-Mann aus Miami hielt bereits vor zwei Wochen in Regensburg die Legionäre 5 Innings lang in Schach. Gegen die Grizzlies gelingt das zwar nur bedingt. Dennoch sind 4 Runs, die sie nach 3 Hits und 6 Walks erzielen, verkraftbar, da seine Offense nach wie vor gut aufgelegt ist und im gleichen Zeitraum 10 Runner über die Homeplate befördert, drei davon durch zwei RBI-Triples von Yuki Okumura und erneut Luis Andrade. Im siebten Inning kommen durch den Japaner und Isaia Lauvai noch zwei dazu, während auf dem Mound Andrés Fernandez Di Pietro mit 4 Strikeouts in den letzten beiden Innings nichts mehr anbrennen lässt und den ungefährdeten Sieg einfährt.

Aber ein richtiger Trost war das an diesem Tag nicht.
Dieser Split fühlte sich aber ganz anders an, als der eine Woche zuvor gegen die starken Baldham Boars, als Guilherme Palhares mit einem 4-Hitter über die komplette Distanz des zweiten Spiels die Caribes mit einem deutlichen 10:2 nach einer 3:8 Niederlage zuvor wieder auf die Erfolgsspur zurückbrachte. So eine Leistung braucht es auch am 1. Juni in der Regensburger Armin-Wolf-Arena wieder, wenn man dort gegen den Tabellenführer bestehen will.
