Kategorie: Herren I

Caribes gehen in Füssen baden

Erst 1:6 und 5:11 auf dem King´s Field dann im Forggensee

Die äußeren Bedingungen hätten zum Saisonabschluss nicht besser können: Strahlender Sonnenschein, malerische Kulisse, eines der schönsten Spielfelder in Deutschland (mindestens), tolle Baseball-Atmosphäre. Nur eines hat gefehlt an diesem fast perfekten Tag: Der sportliche Erfolg. Der Win, den man aus Füssen mitnehmen wollte, um Tabellenplatz 5 zu sichern, wollte nicht gelingen.

Das lag im ersten Spiel im Wesentlichen an einem alten Bekannten, oder wie es der seit dem Gründungsjahr der Royal Bavarians 1987 (!) aktive James Starek selbst formulierte: „Manchmal holen sie halt den alten Esel nochmal aus dem Stall.“ Und warum auch nicht? In 16 Innings pitched hat die königlich-bayerische Baseball-Legende noch keinen earned Run zugelassen. Und nachdem Kanada-Import Aidan Murphy an diesem Spieltag fehlte, war klar, dass Coach Mitch Wirthmüller den Gang in den Stall antritt. Und die Gäste aus der Landeshauptstadt tun sich schwer gegen Starek und die großzügig ausgelegte Strike-Zone. Trotzdem gelingt zwar in jedem Inning ein Hit, aber der entscheidende, der mal einen Run über die Home Plate bringen würde, nicht. Erst im letzten Spielabschnitt, als mal drei Hits in einem Inning erzielt werden, muss der Füssener Starting Pitcher dann in seinem 23. Inning, das er in dieser Spielzeit wirft, doch seinen ersten earned run der Saison hinnehmen. Aber mehr springt nicht mehr heraus und so entscheidet Starek das Pitching-Matchup gegen die deutsch-italienisch-venezolanische Pitcher-Kombination der Caribes, Avdiji Montezuma und Fernandez Di Pietro, die auch eine gute Leistung zeigen, mit 10 Strikeouts bei keinem Walk für sich. Die beiden Caribes-Werfer schicken zwar 8 Batter mit Strike-Out zurück ins Dugout und lassen nur 4 Hits zu, allerdings kommen auch 5 Walks, 4 Hit-by-Pitches und 4 Balks mit dazu, sodass die Füssener am Ende aus 4 Hits 6 Runs produzieren, während die ungünstige Verteilung der 7 Hits auf Seiten der Münchner nur zu einem Run führt.

Im zweiten Spiel betreten Daniel Mendelssohn für die Gastgeber und Brandon Cruz für die Gäste den Wurfhügel. Der Brasilianer Guilherme Palhares steht wegen Armproblemen nicht als Pitcher zur Verfügung. Diesmal legen die Caribes fulminant los und scoren gleich in der ersten Offense 4 Runs gegen Mendelssohn. Eric Farley und Luis Andrade, durch einen Hit-by-Pitch und Hit auf Base, schlägt Brandon Cruz mit einem 2-RBI-Double nach Hause. Er selbst kommt durch einen Error der Füssener Verteidigung nach Hause und Catcher Fernandez Di Pietro nach einem RBI-Single von David Dumenigo. Aber auch die Royal Bavarians schlagen gleich mit 2 Runs zurück. Die jetzt engere Strikezone zwingt die Pitcher dazu, ihre Würfe öfter in die Mitte der Strikezone zu platzieren. Mendelssohn kommt damit weitaus besser zurecht und bringt die Caribes-Offense nach dem zweiten Inning, in dem durch Debütant Florian Kurtz noch ein weiterer Run gelingt, zum Erliegen, wird dabei aber auch von einer makellosen Defense unterstützt, die sich keine Fehler erlaubt. Aber auch die Münchner Verteidigung steht und erlaubt sich keine Errors, trotzdem erzielen die Allgäuer kontinuierlich Run für Run und gehen im dritten Inning mit 8:5 in Führung. Routinier Antonio De La Vega löst nun den entkräfteten Amerikaner Cruz als Pitcher ab. Aber das gleiche Bild: Füssen punktet, München bringt zwar immer wieder Runner auf Base, aber nicht über die Home Plate. Und so geht auch die zweite Partie an die Gastgeber, die an diesem Tag einfach besser sind. 

Nachdem die Caribes auf dem King´s Field sportlich baden gingen, kommt danach noch die tatsächliche Abfrischung im nebenan liegenden Forggensee.

Die Münchner Baseballer schließen die Saison damit mit einem 12:16-Record ab. Am Tag darauf wird daraus der 6. Tabellenplatz, da die Schwaig Red Lions sich bei den Garching Atomics einen Sieg holen und wegen dem besseren direkten Vergleich mit der gleichen Bilanz auf Platz 5 vorrücken. Die nächsten Wochen bleibt nun nur die Rolle als Liga-Beobachter, wobei die noch auszutragenden Spiele kaum mehr Einfluss auf die Tabelle haben werden. Die drei Playoff-Plätze sind an die Bayerische Baseball Academy, Regensburg 2 und Füssen vergeben, der letzte Platz an die Freising Grizzlies.

Pflichtsiege einmal mit Mühe, einmal deutlich

Caribes 4:3 in Extra-Innings und 14:4 nach Ten-Run-Rule gegen Schlusslicht Freising

Dass man am Samstag überhaupt spielen konnte, war schon mal nicht unbedingt zu erwarten, aber die Heimspielstätte im Olympiapark ist bekannt dafür, dass sie einiges an Wassermengen aufnehmen kann. Und das war auch notwendig.

Auch der Umpire hatte sich für die äußeren Bedingungen eine passende Strategie zurechtgelegt und legte die Strikezone eher großzügig aus, was zunächst auch den gewünschten Effekt brachte und das Spiel beschleunigte. Viele Strikes und Strikeouts führen jeweils zu einem schnellen Inningende. Erst im vierten Inning glückt den Caribes der erste Run, nachdem Andrés Fernandez Di Pietro mit 2 Outs durch einen Shortstop-Error und ein Stolen Base auf die zweite Base gelangt und gleich danach durch einen Triple von Isaia Lauvai nach Hause kommt. Im fünften Inning wird es dann grenzwertig. Der Lehm-Mound kann dem zwar nicht starken, aber andauernden Regen nicht mehr so recht standhalten und weicht immer mehr auf. Alle Beteiligten waren sich einig, dass man wohl nach dem fünften Inning abbrechen muss. Aber ausgerechnet jetzt erzielen die Grizzlies den Ausgleich zum 1:1. Kurze Pause, um den Mound und den Home Plate Circle mit trockenem Sand nochmal etwas zu stabilisieren, und weiter geht´s. Bei den Gastgebern aber ohne den gut aufgelegten Starting Pitcher Nabil Avdiji Montezuma (9 Strikeouts, 1 Walk). Nachdem er von einem geschlagenen Ball am Knöchel getroffen wird, konnte er das fünfte Inning aber nicht mehr auf dem Wurfhügel beenden. Dort löst ihn der Sieggarant der letzten Wochen ab, Andrés Fernandez Di Pietro. Bei den Grizzlies hält Julius Geßele die Münchner Offense in Schach und so plagen sich beide Teams Inning für Inning, ohne dass ein Run gelingen will. Zu allem Überfluss kommt es auch noch zu einem Extra-Inning. Und das beginnt für die Gäste äußerst vielversprechend. Die zwei automatischen Runner, die nach der Tie-Break-Rule zu Beginn des Innings auf den Bases 1 und 2 platziert werden, kommen nach einem Strikeout und 3 Walks in Folge nach Hause und bringen Freising mit 3:1 in Führung. Keine leichte Aufgabe, die nun auf die Hausherren wartet. Sollte sich die Hinspiel-Schmach, die man unbedingt vermeiden wollte, doch wiederholen? Nein. Die Gastgeber halten dagegen. Mit einem Aus und den zwei automatischen Runner auf Base bringt Neljuk Castellano mit einem RBI-Single den zweiten Caribes-Run herein. Auf ihn folgt Andrés Fernandez Di Pietro. Und dem venezolanischen Italiener gelingt der entscheidende Hit. Sein Single bringt Andrade und Castellano zum 4:3 Sieg über die Home Plate. Am Ende sind alle, inklusive den unterlegenen Grizzlies, froh, dass man das Spiel zu Ende bringen konnte.

Fast unbemerkt: Inzwischen hat es aufgehört zu regnen, sodass man auch das zweite Spiel in Angriff nehmen kann.

Das beginnt auf Münchner Seite Guilherme Palhares. Er hat seine Mühen auf dem immer noch weichen Mound und erreicht so nicht ganz seine übliche Dominanz. Trotzdem kann er die Freisinger Offense ausreichend in Schach halten, während die Caribes-Offense kontinuierlich Runs erzielt. Anfang des sechsten Innings verkürzen die Freisinger Gäste zunächst auf 4:9, sodass es überhaupt nicht nach einem vorzeitigen Spielende aussieht. Dann aber kommt fast jeder Caribe durch Walk oder Hit auf Base, sodass es bereits 12:4 steht, als Silvio Quevedo, der Spieler mit der weitesten Anreise, mit einem Aus die Batters Box betritt. Der Cubaner aus dem finnischen Tampere beendet mit seinem 2-RBI-Single das Spiel dann doch vorzeitig nach 6 Innings und beschert seinem Team beide Siege gegen den Tabellenletzten. Das bleibt aber noch nicht sein letzter Auftritt an diesem Tag. Der folgt dann beim anschließenden, trotz der widrigen Umstände stattfindenden Caribes-Sommerfest, als er am Abend noch sein Gesangstalent unter Beweis stellt.

Die Münchner überholen damit die an diesem Wochenende spielfreien Schwaig Red Lions und stehen nun mit 12:14 Siegen auf Platz 5. Am letzten Spieltag am 9. August geht es ins Allgäu, wo man auf dem malerisch gelegenen King´s Field auf die Füssen Royal Bavarians trifft, für die es darum gehen wird, einer der beiden besten Drittplatzierten der 3 Süd-Divisionen in der 2. Bundesliga zu bleiben und somit in die Aufstiegs-Playoffs einzuziehen. Die Caribes wiederum wollen wenigstens den gerade erklommenen Tabellenplatz behalten, wofür voraussichtlich zumindest ein weiterer Sieg notwendig wäre.

Castellano-HR nicht genug gegen Academy

Beim 4:7 gegen die BBA fehlt nicht viel zum Sieg, dann folgt eine herbe 1:12 Niederlage

Diesmal war er da, der Big Hit im richtigen Moment! Als man im sechsten Inning das erste Mal zwei Runner gegen die Bayerische Baseball Academy auf Base bringt, schlägt zunächst José Da Costa Raimund Lange nach Hause, dann kommt mit mittlerweile 2 Outs Catcher Castellano an die Platte. Und der Venezolaner holt zum großen Schwung gegen den für Jona Widmann gekommenen Reliefer Domenic Rauwolf aus. Sein 3-Run-Homerun über den Centerfield-Zaun bringt die Caribes auf 4:7 heran. Jetzt rächen sich die Plays, die man in den Innings davor in der Defense nicht gemacht hat. Auf dem Scoresheet ist zwar nur ein 2-Run-Error durch eine Misskommunikation bei einem Flyball im zweiten Inning herauszulesen, aber der eine oder andere Hit und Run wäre durchaus vermeidbar gewesen. Starting Pitcher Andrés Fernandez Di Pietro gibt seiner Mannschaft wieder eine echte Siegchance. Auch gegen den Tabellenführer aus Regensburg geht er die volle Distanz und lässt nicht viel zu. Ein gefangener Flyball und ein gelungenes Double-Play mehr und am Ende hätte auch ein 4:1-Sieg stehen können. So aber reiht sich eine weitere Niederlage der Kategorie „Hätte, wenn und Aber“ in die Loss-Spalte der Münchner ein.

Beim zweiten Spiel muss man erst gar nicht mit dem Lamentieren beginnen. 4 Errors der Defense machen zwar Starter Brandon Cruz das Pitcher-Leben nicht einfacher, aber diesmal kommt auch in der Offense zu wenig. Lediglich Castellano, Lange und Da Costa gelingen Basehits gegen den Academy-Starter Felix Bock. Aber erst als auch mal auf Seiten der Gäste Errors dazu kommen, können die Gastgeber scoren. Mehr als dieser eine Run springt aber nicht heraus, sodass es in diesem Spiel am Ende auch keinen Unterschied macht, dass die Defense zu fehlerhaft agierte. Die Niederlage wäre ohne die Fehler nur etwa halb so hoch ausgefallen und hätte etwas freundlicher ausgesehen.

Nach den Siegen der Tabellennachbarn Baldham und Schwaig, finden sich die Caribes nach diesem Spieltag erstmal am Ende des Mittelfelds auf Platz 6 wieder. Das will man am Samstag wieder ändern, wenn Schlusslicht Freising zum letzten Home-Doubleheader der Zweitligasaison in den Olympiapark kommt und gleichzeitig auch das diesjährige Caribes-Sommerfest gefeiert wird.

München schlägt Regensburg 2 bei Homerun-Festival

In einem Double-Header mit 7 HRs und insgesamt 48 Hits lassen die Caribes einer 4:16-Niederlage einen 11:6-Erfolg folgen

Es war ein Spektakel, das man an diesem herrlichen, sommerlichen Baseball-Tag im Münchner Olympiapark geboten bekam. Nicht nur, weil gleich drei Caribes-Teams, neben den Herren 1 auch noch die Jugend und die Damen, ihre Double-Header allesamt zuhause austrugen und damit für ein volles Haus und tolle Baseballstimmung sorgten. Auch im Zweitbundesliga-Spiel zwischen den München Caribes und den zweitplatzierten Guggenberger Legionären aus Regensburg war einiges geboten.

Das erste Spiel hätte aus Sicht der Gastgeber auch ruhig etwas langweiliger ablaufen dürfen. Starting Pitcher Andrés Fernandez Di Pietro hat die gegnerische Offense in der ersten Spielhälfte gut im Griff und geht mit einem 4:3 ins vierte Inning. Eigentlich hätte es ein 4:0 sein müssen, aber zwei leichte Fehler bescheren den Gästen 3 Runs. Im vierten kommt noch ein weiterer Run hinzu, was aber noch nicht so beunruhigend war. Allerdings müssen die Caribes schon seit dem ersten Inning ohne ihren Cleanup-Hitter Ripken Reyes auskommen, der sich gleich bei seinem ersten At Bat eine Oberschenkel-Verletzung zuzieht und fortan von Eigengewächs Julian Beuchel auf der ersten Base ersetzt werden muss. Im 5. Inning geht es dann auf Regensburger Seite los mit den Homeruns. Christian Marin haut einen flachen Line-Drive über den Left Field Zaun. Die Hausherren schaffen es zwar, ohne weitere Runs aus dem Inning zu kommen, leider glückt aber zum dritten Mal in Folge auch kein Run in der eigenen Offensive. Die Guggenberger Legionäre gehen erstmals in Führung. Im sechsten Inning dann das gleiche Bild: 2 Runs, davon 1 Homerun für die Gäste, die es besser verstehen, die kleine Strikezone auszunutzen. Zeit für einen Pitcherwechsel. Für Fernandez Di Pietro übernimmt Nabil Avdiji Montezuma, der gleich mit einem Strikeout das sechste Inning beendet. Wieder kommt aber kein Caribe über die Homeplate. Somit geht es mit dem 8:4 für die Gäste ins siebte und letzte Inning. Avdiji Montezumas Pitches finden allerdings zu selten die Strikezone, sodass nach einem Strikeout, 6 Walks und 2 Basehits der nächste Münchner Pitcherwechsel ansteht. Nun ist Routinier Raimund Lange an der Reihe. Auch er kämpft mit der Zone und gibt erstmal 2 weitere Walks ab. Nach einem Basehit kommt die Erlösung in Form eines Double Plays. Aber nicht bevor die Zweitvertretung des Regensburger Bundesligisten mit 8 weiteren Runs uneinholbar davonzieht. In der letzten Offensivbemühung springt nichts Zählbares mehr für die Heimmannschaft heraus, sodass am Ende ein 4:16 zu Buche steht, obwohl die Gastgeber mit 14 Hits gegenüber den 15 der Oberpfälzer durchaus mithalten konnten.

Das zweite Spiel beginnt mit zwei guten Nachrichten: Ripken Reyes ist, wenn auch lädiert, wieder einsatzfähig und Sieggarant Guilherme Palhares steht wieder zur Verfügung, nachdem er eine Woche zuvor in Baldham noch pausieren musste. Der Brasilianer hat die gegnerische Offense wie gewohnt im Griff. Nachdem beide Mannschaften in den ersten beiden Innings je einen Run erzielen, gehen die Gäste im dritten Inning erstmals leer aus. Erster Batter der Caribes im dritten Inning ist Brandon Cruz. Und der große Amerikaner holt zum großen Schwung aus. Der Ball fliegt über den Centerfield-Zaun. Solo-Homerun zur 3:2 Führung. Im vierten Inning gelingt den Legionären erst der Ausgleich, postwendend kommen aber die ersten drei Batter der Caribes auf Base. Eric Farley überquert nach einem RBI-Double des nach ihm schlagenden Luis Andrade schnell wieder die Home Plate, Andrade punktet durch einen Balk-Call des Umpires. So steht noch José Da Costa auf der zweiten Base, als Ripken Reyes zum Schlagen kommt. Und der visiert ebenfalls den Centerfield-Zaun und bringt Da Costa und sich selbst mit einem 2-Run-Homerun nach Hause, sein dritter Saison-Homerun. Dass in diesem Inning nicht noch 3 weitere Runs hinzukommen, verhindert der Regensburger Centerfielder als er den hart geschlagenen Ball von Liga-Hitleader Eric Farley mit einem Running Catch aus der Luft fischt. Luis Andrade kommt im nächsten Inning mit einem Lead-Off-Walk auf Base und steht da auch noch, als Brandon Cruz erneut die Batters Box betritt. Ein Mann wie ein Baum, der diesmal den Ball hoch und weit auf die obersten Baumkronen hinter dem Centerfield hämmert – der weiteste Homerun des Tages. 9:3 nach 5 Innings. Das sollte genügend Vorsprung für Pitcher Palhares sein. Aber an diesem spektakulären Homerun-Tag war das noch nicht alles. In den Innings 6 und 7 schlagen die Hitter von der Donau nochmal zurück. Justus Moritz und Martin Weber tragen sich auf Regensburger Seite ebenfalls in die Homerun-Spalte ein, können aber nicht mehr als Ergebniskosmetik betreiben. Die Gastgeber bringen nach 2 „Insurance-Runs“ Ende des sechsten Innings den 11:6-Sieg sicher nach Hause.

Nach zuletzt drei Splits in Folge bei Yuki Okumuras Japan-Abschied gegen Garching und letzte Woche in Baldham haben sich die München Caribes damit im Mittelfeld der 2. Bundesliga Südost festgesetzt, während sich die Füssen Royal Bavarians auf Platz 3 abgesetzt haben. Am nächsten Wochenende kommt jetzt mit der Bayerischen Baseball Academy der Spitzenreiter aus Regensburg in den Olympiapark. Ein derartiges Homerun-Festival ist dann eher nicht zu erwarten, aber qualitativ hochwertiger Baseball. Beim 0:1 in Regensburg hat nicht viel gefehlt zur zweiten Saisonniederlage der Kaderschmiede.

Trügerische Halbzeitbilanz

Zuletzt zwei Splits der Caribes gegen die Boars und die Grizzlies

Nach einem bitteren Split in Freising (13:14 und 12:5) stehen die Caribes nach der Hälfte der Spiele in der 2. Bundesliga Südost zwar trotzdem auf Platz 3 der Tabelle und damit einem möglichen Playoff-Platz, aber etliche Vereine haben noch weniger Begegnungen gespielt. So verbreitet die ausgeglichene Bilanz von 7 gewonnen und 7 verlorenen Spielen beim Blick auf das Programm der zweiten Saisonhälfte, wo noch zweimal die Bayerische Baseball Academy Gegner sein wird, nicht gerade Zuversicht. Das erste Mal geht es gleich am nächsten Wochenende zum Tabellenführer nach Regensburg. Dann gilt es zu versuchen, sich einen der liegen gelassenen Siege, wie im Spiel 1 gegen den Tabellenletzten, wieder zu holen. Es gibt sicher leichtere Aufgaben.

Ein guter Start wäre da schon mal wichtig. Den hatte man in Freising, als man nach zwei Innings mit insgesamt 9 Hits, darunter zwei Triples von Luis Andrade und Anthuan DeLaVega, bereits 10:1 in Führung ging. Alles schien standesgemäß gegen das Tabellenschlusslicht zu laufen. Auch als Starting Pitcher Raimund Lange im 3. Inning einige Hits und Walks abgab und schließlich durch Nabil Avdiji Montezuma nach 2 2/3 Innings abgelöst wurde, gab es noch keinen Grund, unruhig zu werden. Noch weniger als man Anfang des fünften Innings nochmal 2 Runs nachlegen konnte und mit einem komfortablen 12:5 Vorsprung in die untere Hälfte des 5. Innings ging. Dann verlor der Caribes-Reliever allerdings zunehmend seine Kontrolle. Nach einem Auftakthit und 5 Walks erfolgte dann – zu spät – der Wechsel zu Routinier Antonio DeLaVega beim Spielstand von 12:8. Der muss zwar zunächst auch einen Walk bei loaded Bases abgeben und das 12:9 hinnehmen. Als er aber den nächsten beiden Battern einen Strike-Out verpasst, sieht es so aus, als könnten die Gäste noch einigermaßen glimpflich aus dem Inning kommen. Dann ein harter Grounder zur dritten Base – Inning zu Ende? Nein. Kein 5 auf 3 oder U5. Der Ball geht nicht nur durch die Beine des 3rd Baseman, sondern auch noch am abdeckenden Leftfielder vorbei. Alle 3 Baserunner scoren zum 12:12 Ausgleich. Ein F8 beendet schließlich das Katastropheninning, in dem die Gastgeber 7 Runs erzielen. Im sechsten Inning dann keine Runs auf beiden Seiten, sodass es zum Showdown im letzten Inning kommt. Den Münchnern gelingt es, durch Lead-off-Hitter Eric Farley in Führung zu gehen, sie lassen aber auch 2 Runner auf den Bases stranden. Ein dünner Vorsprung für die letzte Defense. Ein Walk und ein Basehit für die beiden ersten Batter Geßele und Krüger verheißen nichts Gutes. Dann schlägt Silvan Stilzebach ins Right Field. Es ist lang nicht klar, ob der Ball gefangen werden kann. Konnte er nicht, aber dadurch kommt nur ein Run nach Hause. Mit Runner auf Bases 2 und 3 ist klar, was folgt: Um die Chancen auf ein Double-Play zu erhöhen, erhält der nächste Batter einen intentional Walk. Aber die Taktik geht nicht auf. Es folgt ein Groundball durch die Mitte des Infields, die aufgerückten Middle Infielder kommen nicht an den Ball, der Winning Run scored bei 0 Aus im siebten Inning. Der 1-Run-Vorsprung war zu dünn. Die bittere Niederlage war Realität.

Die Frustration überwinden die Gäste aber gleich zu Beginn der zweiten Partie fulminant. Die ersten 5 Batter kommen auf Base, 4 davon mit Basehit. Und daraus werden auch 4 Runs. Ein gutes Polster für Starting Pitcher Brandon Cruz in seinem zweiten Start für die Caribes seit er aus dem belgischen Brasschaat zu den Münchnern stieß. Der Zweimeter-Mann aus Miami hielt bereits vor zwei Wochen in Regensburg die Legionäre 5 Innings lang in Schach. Gegen die Grizzlies gelingt das zwar nur bedingt. Dennoch sind 4 Runs, die sie nach 3 Hits und 6 Walks erzielen, verkraftbar, da seine Offense nach wie vor gut aufgelegt ist und im gleichen Zeitraum 10 Runner über die Homeplate befördert, drei davon durch zwei RBI-Triples von Yuki Okumura und erneut Luis Andrade. Im siebten Inning kommen durch den Japaner und Isaia Lauvai noch zwei dazu, während auf dem Mound Andrés Fernandez Di Pietro mit 4 Strikeouts in den letzten beiden Innings nichts mehr anbrennen lässt und den ungefährdeten Sieg einfährt.

Aber ein richtiger Trost war das an diesem Tag nicht.

Dieser Split fühlte sich aber ganz anders an, als der eine Woche zuvor gegen die starken Baldham Boars, als Guilherme Palhares mit einem 4-Hitter über die komplette Distanz des zweiten Spiels die Caribes mit einem deutlichen 10:2 nach einer 3:8 Niederlage zuvor wieder auf die Erfolgsspur zurückbrachte. So eine Leistung braucht es auch am 1. Juni in der Regensburger Armin-Wolf-Arena wieder, wenn man dort gegen den Tabellenführer bestehen will.

Deutlicher Doppelsieg im U-Bahn-Doubleheader

Caribes gewinnen 9:2 und 19:2 in Garching

Die Hoffnung, nach 2 Wochen Pause wieder auf Nabil Adiji Montezuma als Pitcher zurückgreifen zu können, zerschlug sich kurz vor dem Spiel U6 gegen U3. Der Deutsch-Venezolaner musste beim Einwerfen leider feststellen, dass er nach wie vor nicht einsatzfähig ist. Schon früh in der Saison müssen die Caribes immer wieder Ausfälle verkraften. Die Qualität der Mannschaft in dieser Spielzeit ist es aber, diese wegzustecken, Mannschaftskollegen springen in die Bresche.

Im ersten Spiel ist es Routinier Antonio De La Vega, der ein Complete Game absolviert, in dem er keinen earned Run zulässt. Lediglich durch 3 Errors scoren 2 Atomics. Dies fällt aber nicht weiter ins Gewicht, weil die Offense mit 13 Hits, davon 8 für extra Bases, dem Garchinger Starter und Ex-Caribes Franklin Castaños die Bälle mächtig um die Ohren schlägt. Dabei besonders erfreulich die beiden ersten Bundesliga-Hits von Junior Henri Hoffmann. Gleich der erste Hit des Caribes-Eigengewächses ist ein RBI-Double, der den zuvor mit einem Triple auf Base gekommenen Antonio De La Vega zum 3:1 Zwischenstand nach Hause bringt. Die Münchner Gäste scoren kontinuierlich Runs zum 9:2 nach 7 Innings. Insgesamt tragen sich 7 der 9 Caribes-Hitter in die Extra-Base-Spalten ein.

Im zweiten Spiel beginnt Guilherme Palhares etatmäßig, während sich bei den Atomics der nächste Ex-Caribe auf den Mound begibt. Christopher Ozoria Gomez muss gleich im ersten Inning 4 Runs hinnehmen, nach 2 Innings ist dann bereits Schluss für ihn. Das sollte aber nicht der einzige Pitcherwechsel bei den Hausherren bleiben. 4 weitere Pitcher versuchen sich mit mehr oder weniger viel Erfolg. 11 Walks, 5 Hit by Pitches und 9 Hits führen letztlich zu 19 Runs nach nur 5 Innings. Und dabei mischt der nächste Youngster kräftig mit. Der erst 16-jährige Mexikaner Juan Martinez steuert mit einem Triple ins Right Field den weitesten Schlag des Spiels bei. Der Brasilianer Palhares lässt gegen die Garchinger Offense in drei Innings gar nichts anbrennen und übergibt – leicht lädiert durch einen Slide – nach 5 Strike-Outs bei nur einem Walk an Anthuan De La Vega. Der bringt die 2 Innings bis zur 10-Run-Rule nach 5 Inning sicher über die Bühne.

Die Münchner rücken durch den Doppelsieg in Garching mit einem 4:2-Record auf Platz 3 der Tabelle vor. Nächsten Sonntag am 4. Mai kommt es bereits zu den Rückspielen gegen den Tabellennachbarn aus Schwaig, wenn die Red Lions mit Ex-Caribestrainer und -Spieler Esahu Tejada und Denny Rivas in den Olympiapark kommen.

Walk-Off-Win im Home-Opener der 2. Bundesliga

Caribes landen überraschenden Doppelsieg gegen die Royal Bavarians

Am Sonntag luden die Münchner zum ersten Doubleheader der neuen Zweitligasaison in den Olympiapark. Wer gekommen ist, hat es sicher nicht bereut. Dabei standen die Vorzeichen als andere als günstig für die neuformierten Gastgeber. Mit zwei Niederlagen in Schwaig war man eine Woche zuvor unglücklich in die neue Spielzeit gegen schlagbare Red Lions gestartet. Besonders das erste Spiel war sehr bitter, als man eine klare Führung nach einem starken Auftritt des neuen Pitchers Nabil Avdiji Montezuma, der nach 106 Pitches für nur 4 Innings zu früh den Wurfhügel räumen musste, einem Ripken-Reyes-Homerun und insgesamt 10 Runs noch aus der Hand gab. Und das ausgerechnet gegen die Ex-Caribes Esahu Tejada und Denny Rivas, die ihren Anteil zur Niederlage ihres Ex-Teams beitrugen.

Zu allem Überfluss musste dann am Sonntag ausgerechnet Nabil Avdiji, nachdem er beim Einwerfen Schmerzen im Wurfarm verspürte, passen. Jetzt war guter Rat teuer. Raimund Lange, der Veteran aus den Herren 2, eigentlich als Reliefer eingeplant, muss nun als Starter einspringen. Seine eigentliche Stärke, kontrollierte Würfe, kann er zwar nicht zeigen. Aber trotz 5 Walks im ersten Inning kann Füssen aber nur 2 Runs erzielen, was an einem 5-2-3 Double Play der guten Caribes-Defense lag. Auf der anderen Seite steht der Caribes-Offense mit Daniel Mendelssohn ein WBC-erprobter Pitcher auf Seiten der Gäste gegenüber – wahrlich keine guten Aussichten. Trotzdem schaffen es die Allgäuer nicht davon zu ziehen. Nach 3 Innings steht es lediglich 4:3 für die Royal Bavarians. Nach 3+Innings räumt dann Raimund Lange im vierten Inning den Mound, für ihn kommt mit Antonio De La Vega der nächste Veteran. Er wirft kontrolliert, die Füssener Offense macht aber gut Kontakt gegen ihn. Aber die Defense der Gastgeber steht. Im fünften Inning knacken die Münchner dann Mendelssohn so richtig. Luis Andrade beginnt mit einem Lead-off Homerun über den Right Field Zaun, David Dumenigo, Guilherme Palhares und Anthuan De La Vega folgen mit 3 aufeinanderfolgenden Hits. Kurz darauf ist der Arbeitstag für Mendelssohn beendet, nicht bevor die Caribes 5 Runs erzielt haben und erstmals mit 10:7 in Führung gehen. Doch Füssen schlägt postwendend zurück und gleicht mit 3 Runs im sechsten Inning aus. Im siebten Inning gelingen den Münchnern drei schnelle Outs und als sie mit einem Out einen Runner auf die dritte Base bringen, sieht alles schon nach einem Sieg aus. Doch zwei Groundouts schicken die Teams ins Extra Inning. Dort beginnt man mit Runner auf den Bases 1 und 2, also durchaus eine Herausforderung, hier keinen Run zuzulassen. Was hilft da mehr als ein Double Play? Tatsächlich gelingt es, 6-4-3, zwei Outs. Nach einem Flyout ins Right Field sind die Gastgeber an der Reihe. Erster Batter ist Yuki Okumura, der zuverlässige Japaner, der allerdings in diesem Spiel noch keinen Hit verzeichnen konnte. Das wäre jetzt der richtige Moment! Und ja, er trifft, „up the middle“ über die zweite Base ins Centerfield. Aber reicht es für den Runner auf 2nd Base? Es reicht. Der Ball rutscht dem hereineilenden Centerfielder unter dem Handschuh durch, Andrés Fernàndez Di Pietro stürmt über die Homeplate, wo ihn auch schon seine Teamkollegen erwarten. Schnell verlagert sich die Spielertraube aber zum kleinen Japaner Yuki Okumura, der zum Helden dieses Walk-off-Wins wird.


Die Caribes gewinnen das Spiel aber dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung, in dem jeder seinen Beitrag leistet. Sie blieben immer dran, auch in Phasen des Spiels, in denen es nicht lief und setzten so den Gegner unter Druck, dem insgesamt sechs Errors unterliefen, während man selbst nur 2 produzierte, dazu 13 Hits gegenüber 10 der Gäste.

Im zweiten Spiel kommt lastet viel auf den Schultern von Starter Guilherme Palhares. Und der Brasilianer liefert auch. Vier Innings lang lässt er keinen Run zu und die Defense macht ihre Plays. Die Caribes scoren gleich im ersten Inning. Lead-off Hitter Eric Farley kommt per Walk auf Base, holt sich die zweite Base per Steal, bevor ihn Luis Andrade mit einem RBI-Single nach Hause schlägt. Im dritten Inning legen die Hausherren gegen den Füssener Kanada-Import Aidan Murphy nach: Eric Farley eröffnet mit einem Double, wieder schlägt ihn Luis Andrade nach Hause, diesmal durch eine Fielder´s Choice. Andrade und der nach ihm schlagenden José DaCosta überqueren dann nach einem 2-RBI-Double von Anthuan De La Vega die Homeplate. Die Münchner gehen somit mit einem 4:0 Vorsprung ins fünfte Inning. Da schlagen die Gäste zurück. Aidan Murphy´s 2-Run-Homerun halbiert die Führung. Aber schon im darauffolgenden Inning legen wieder die Gastgeber einen Run drauf. Palhares verschafft sich mit einem Sacrifice Fly, der Yuki Okumura nach Hause bringt, selbst ein 3-Run-Polster fürs das siebte Inning. Das muss er aber gar nicht mehr in Anspruch nehmen. Mit einem weiteren Strike-Out und zwei Groundouts vollendet Guilherme Palhares seine Glanzleistung mit einem Complete Game, in dem er außer dem 2-Run-Homerun nur sechs weitere Hits zulässt, aber keinen Walk abgibt und dabei 5 Strike-Outs erzielt.

Mit dem eindrucksvollen Doppelsieg gegen die schlagstarken Füssen Royal Bavarians, gegen die sie letzte Saison gar nicht gewinnen konnten, sind die München Caribes nun wieder im Soll und finden sich in der Mitte der Tabelle wieder. Am nächsten Spieltag geht es am 27. April zum Derby gegen die Garching Atomics, die mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet sind.

Mit der besten Saisonleistung deutlicher Sieg gegen Regensburg 2

8:1 zum Sommerfest / Denkwürdiger Interdivision-Spieltag in der 2. BL Südost

Wenn der Vorletzte der Schwestergruppe gegen den ungefährdeten Zweitplatzierten aus der anderen Division spielt, ist vermeintlich alles klar. Nicht an diesem Spieltag. Die Caribes fertigen den Zweiten aus Regensburg mit 8:1 ab und sind dabei in allen Belangen überlegen. Esahu Tejada liefert ein complete Game ab, gibt keinen earned Run ab, die Offense zeigt den Gäste-Pitcher mit 10 Hits gegenüber 2 der Guggenberger Legionäre die Grenzen auf und das überraschendste: Die Defense agiert fast fehlerlos, nur ein Error, dafür zwei Double Plays. Wer sich die ganze Saison über gefragt hat, was eigentlich möglich wäre, wenn die Caribes auch noch eine starke Defenseleistung zeigen würden, bekam am Tag des Sommerfests zum 30-jährigen Vereinsjubiläum die Antwort. Mit Sicherheit mehr als der fünfte Platz in der Gruppe. Dann würden die Playoffs winken. 

Wenn nicht Ende des zweiten Innings im zweiten Spiel ein heftiges Gewitter mit Regen und Hagelschauer aufgekommen wäre, hätten die Gäste wahrscheinlich noch eine zweite Niederlage einstecken müssen. So blieb es bei dem einen Sieg. Das zweite Spiel muss an einem anderen Termin noch zu Ende gespielt werden. Den Gästen kann aber so oder so die Playoff-Teilnahme nicht mehr verhagelt werden. Die Gastgeber hatten auch so ihren Spaß und freuten sich statt eines Doppelsieges über extra Sliding-Training auf dem vorübergehend vollkommen sumpfigen Platz.

Was nach diesem Spieltag wohl geklärt sein dürfte ist die Frage nach der stärkeren Südost-Gruppe. Von 11 Spielen gewinnen 9 die Gruppe-2-Teams und das überwiegend sehr deutlich. Sogar die Academy aus Regensburg kann gegen die Garching Atomics keinen Doppelsieg einfahren und muss ein Spiel mit 5:6 abgeben. Und der abgeschlagene Letzte Haar 2 holt sich einen Sieg gegen Heidenheim 2. Die Tabellensituation ist in der Südost-Gruppe 2 dadurch umso spannender geworden. 5 von 6 Teams weisen einen Winning Record auf, klar sind nur der erste (Gauting) und letzte Platz (Haar 2), dazwischen ist alles möglich.

Am nächsten Wochenende stehen die Caribes im Lokalderby bei den zweitplazierten Boars aus Baldham unter Zugzwang. Ein Doppelsieg muss her, wenn die Playoff-Chancen in Takt bleiben sollen.

Split in Füssen

7:9 und 10:5 auf dem King´s Field

Nach der Vorwarnung aufgrund des Regens am Vorabend kam am Morgen die Entwarnung: Auf dem King´s Field kann gespielt werden. 

Diesmal besteigt wieder Spielertrainer Esahu Tejada den Mound auf dem malerisch gelegenen Füssener Ballpark. Schon der zweite Batter Johannes Krumm dämpft aber gleich die Freude und sorgt mit seinem 2-Run-Homer für die frühe Führung der Gastgeber. Auch auf Seiten der Royal Bavarians ist ein alter Bekannter auf dem Wurfhügel zu erspähen: Das bayerische Baseballurgestein James Starek, seit 1987 aktiv, übernimmt für den erkrankten Daniel Mendelsohn und legt gleich mal 3 perfekte Innings hin. Seine Kollegen erhöhen am Ende des dritten Innings auf 4:0, sodass es zur Mitte der Begegnung nach einer klaren Sache für Füssen aussieht. Erst im vierten Inning bricht José Da Costa den Bann für die Caribes, kommt mit einem Double auf Base und erzielt wenig später den ersten Run für die Münchner. Im fünften Inning folgt der nächste durch Antonio De La Vega, der nach einem Double seines Sohnes Anthuan über die Homeplate kommt. Die Gastgeber stellen aber postwendend den Drei-Punkte-Abstand wieder her. Im sechsten Inning drehen die Caribes gegen einen langsam müde werdenden Starek das Spiel und machen aus 5 Hits und 3 Walks 5 Runs. Der Füssener Spielertrainer Mitch Stephan löst dann selbst seinen Starter ab und wendet einen noch größeren Rückstand ab. Ein ähnliches Bild dann am Ende des sechsten Innings auf Seiten der Münchner. Esahu Tejada muss nach 5 Hits 4 Runs hinnehmen, die Gastgeber holen sich die Führung zurück. Im siebten Inning sieht es dann ganz nach einem schnellen Ende aus, als die ersten beiden Batter gleich einen Strike-Out kassieren. Dann aber kommt Guilherme Palhares, der brasilianische Caribes-Neuzugang, mit einem Walk auf Base und Antonio De La Vega schlägt einen Ball weit Richtung Left Field Foul Pole. Die einzige Frage war: Fair oder Foul? Es wird ein Foulball-HR. Wie so oft in solch einer Situation steht am Ende dieses at bats dann ein Strike-Out – und eine Ejection von De La Vega, der mit der Entscheidung des Umpires überhaupt nicht einverstanden ist. Das erste Spiel geht nach einem abwechslungsreichen Verlauf mit 9:7 an die Gastgeber.

Das zweite Spiel beginnt Arturo Gaetano, der 1-Hit-Shutout-Werfer der Vorwoche. Diesmal erwarten ihn aber die schlagstarken Allgäuer. Und die ringen ihm gleich im ersten Inning den ersten Run ab, nach einem RBI-Double von Klaus Nicolici. Dann entwickelt sich ein klassisches Pitcher-Duell, da auch Füssens US-Import Cameron Guarini wie Gaetano auf Seiten der Caribes bis ins fünfte Inning nichts zulässt. Im sechsten Inning wird der Amerikaner müde und die Caribes zeigen ihre offensive Schlagkraft. 6 Hits, darunter 4 Doubles von Denny Rivas, Esahu Tejada, Cristopher Ozoria und Anthuan De La Vega verändern die Charakteristik des Spiels. Das Pitcher-Duell ist beendet, jetzt dominiert die Offensive. Denny Rivas krönt das Rallye-Inning mit einem 3-Run-Homerun, sodass am Ende 9 Runs auf dem Scoreboard stehen. Nach drei schnellen Aus geht es mit dem 9:1 ins siebte Inning. Dort legen die Caribes durch David Dumenigo noch einen Run nach, der durch Error auf Base, einen Audy-Rodriguez-Double auf 3 und einen Sac-Fly von Yuki Okumura nach Hause kommt. Alles deutet auf einen Kantersieg hin. Aber die Königlich-Bayerischen bäumen sich nochmal auf, scoren Run um Run bis Arturo Gaetano dann ausgerechnet beim stärksten Füssener Hitter Nikolici mit einem Strike-Out den Sack bei einem Spielstand von 10:5 zumacht.

Mit der Siegteilung bleibt es beim ausgeglichenen Record der Münchner, allerdings müssen sie durch den überraschenden Doppelsieg der Garching Atomics gegen die zweitplatzierten Baldham Boars den dritten Tabellenplatz an das Team aus dem Münchner Norden abgeben. Angesichts des Restprogramms wird es auch schwierig, den wieder zurückerobern. Am nächsten Spieltag kommt am Samstag, den 29. Juni, die zweite Heideköpfe-Mannschaft aus Heidenheim in den Münchner Olympiapark.

Gaeta-No-Hitter bis zum letzten Out

Caribes splitten nach Errorfestival und 1-Hit-Shutout

Spielertrainer Esahu Tejada beordert im ersten Spiel in Freising-Attaching den zuletzt überzeugenden Cristopher Ozoria als Starting Pitcher auf den Wurfhügel. Und der bekommt Anfang des ersten Innings durch Lead-off-Hitter Yuki Okumura und Catcher Yohan Gonzalez gleich einen Zwei-Run-Vorsprung mit auf den Weg. Ozoria liefert wieder ab, produziert Groundball nach Groundball. Dem Caribes-Infield gelingt es aber kaum, diese auch in Outs zu verwandeln. Bis zum vierten Inning bleibt das allerdings ohne Konsequenz. Die per Walk auf Base gekommenen Ozoria und Ondracek bauen die Gästeführung auf 4:1 aus. Im vierten Inning wendet sich dann das Blatt. Es will lange kein Aus gelingen, erst nachdem die Grizzlies 6 Runs erzielt hatten, kommt man aus dem Inning. Im fünften Inning verkürzen die Caribes durch einen RBI-Single von Stefan Ondracek, der für seinen verletzten Sohn Moritz einspringen musste, auf 5:7. Im 6. Inning löst schließlich Routinier Tejada seinen jungen Starter Ozoria ab, der bedingt durch die vielen Errors ein hohes Wurfpensum absolviert hatte. Die Caribes-Offense macht dann auch im letzten Inning nochmal mit zwei Baserunner Druck, kann aber den 5:7-Rückstand nicht mehr aufholen. Die 7 Errors, die zu den 7 Runs auf Seiten der Gastgeber führten, waren einfach zu viel. So verliert man dann auch ein Spiel, in dem man nur einen earned Run abgibt.

Das zweite Spiel beginnt etatmäßig Arturo Gaetano. Und es sollte das Spiel des venezolanischen Werfers werden. Er dominiert die Freisinger Schlagleute an diesem Tag nach Belieben. In der Offense unterstützen ihn Esahu Tejada und Denny Rivas mit einem RBI-Double und zwei RBI-Singles, die 4 Runs einbringen. Mit dem 4:0 geht es ins letzte Inning, noch kein Grizzly hat einen Hit erzielt, lediglich einer kam im dritten Inning durch einen Walk auf Base. Der erste Batter kassiert einen Strikeout, dann der zweite Walk, ein Grounder. Reicht er fürs Double Play? Besiegelt er den No-Hitter? Nein, nur das Force Out auf 2 gelingt. Mit zwei Outs kommt Spielertrainer Stapel an die Home Plate. Er trifft, wieder ein Grounder, zwischen Shortstop und Third Baseman, gerade hart genug, dass keiner der beiden den Ball fielden kann. Gaetanos No-Hitter dahin. Aber es bleibt bei diesem einen Hit. Der nächste Schlagmann wird sein 12. Strikeout, ein Schicksal, das an diesem Tag die Hälfte aller 24 Freisinger Batter erleiden, die Arturo Gaetano gegenüberstanden, nur drei mehr als das Minimum.

So kehrt das Münchner Zweitligateam mit gemischten Gefühlen aus Freising zurück. Nur einen earned Run in zwei Spielen zugelassen und trotzdem nur einmal gewonnen. Mit dem bitteren Split findet man sich auf Platz 3 der Südost-Gruppe wieder. Doch der Schein trügt, wenn man einen Blick auf das Restprogramm der Münchner wirft. Nächsten Samstag geht es nach Füssen, wo die Royal Bavarians ein ähnliches Lied über liegen gelassene Siege im bisherigen Saisonverlauf singen können.