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Saisonende für die Caribes: Zwei Siege, eine Niederlage – und jetzt warten

So stotternd und stockend wie ihre Baseball-Saison wegen mehrerer wetterbedingten Spielabsagen begann, so schnell ging die Spielzeit für die München Caribes am Wochenende zu Ende. Drei Spiele – alles Nachholtermine aus den Spielabsagen – gab es am Samstag und Sonntag. Zweimal sind die Münchner als Sieger vom heimischen Baseballpark Oberwiesenfeld gegangen, einmal als Verlierer. Die Bilanz am Ende der zweite Saison in der 2. Baseball Bundesliga-Süd heisst: 16 Siege, 12 Niederlagen (16:12 Punkte) und zunächst den vierten Platz.

Nach einer knappen, hochdramatischen 7-6 Niederlage gegen die Saarlouis Hornets, bedankte sich Spieler-Trainer Steve Walker  am Sonntag bei seinen Männern „für eine gute Saison. Sechzehn zu zwölf Punkte kann sich sehen lassen. Jetzt warten wir ab, was am Ende daraus wird.“ Damit ist gemeint, ob die Caribes am Ende doch einen höheren Platz bekommen, je nachdem, wie die Hauptkonkurrenten ihr Restprogramm bis Mitte September absolvieren.

Ursprünglich sollte das Nachholspiel gegen Saarlouis am 10. September stattfinden. Aber die Hornissen, die am Samstag in Heidenheim ebenfalls einen Nachholspiel hatten, fragten Walker, ob sie den Nachholtermin für Sonntag vorverlegen dürften, damit sie die lange Reise (und die Reisekosten)  sparen könnten. Walker gab seine Zustimmung, obwohl er wusste, dass seine Mannschaft am Tag davor zwei Spiele gegen Darmstadt hatte.

Brisant dabei ist die Tatsache, dass Saarlouis ein heisser Konkurrent von München für einen höheren Tabellenplatz ist; dieser würde zum möglichen Aufstieg in die 1. Bundesliga-Süd berechtigen. Und wie es dann so kam, mit dem knappen Sieg hat Saarlouis jetzt die Nase vorn und steht momentan an 2. Stelle der Liga.

Saarlouis erwischte den besseren Start gegen die müde wirkende Caribes, und baute kontinuerlich seine Führung auf. Bis zum sechsten und vorletzten Inning (Spielabschnitt) führten die Gäste mit 7-1. Aber die Walker-Männer kämpften sich zurück in Spiel, zunächst mit 3 Punkten im sechsten Inning zum 7-4 Zwischenstand. Nachdem die Hornets im siebten Inning keine weitere Punkte erzielen konnten, bekamen die Hausherren noch eine letzte Chance, das Spiel umzudrehen.

Und sie haben es fast geschafft: die Münchner schlugen zwei weitere Punkte zum 7-6 Zwischenstand und hatte einen Läufer auf der dritten Base, nur 27 Meter vom Erreichen des Home Plates und dem potentiellen Ausgleich entfernt. In einem spannenden Duell – Werfer gegen Schlagmann – behielt der Saarlouiser Werfer die Oberhand und beendete das Spiel mit einem Strikeout (aus durch drei Fehlschläge) gegen den Schlagmann der Caribes.

„Männer, Respekt wie Ihr Euch zurück ins Spiel gekämpft habt,“ lobte Walker die Mannschaft. „Heute war leider nicht unser bester Tag, aber wir haben eine grossartige Moral gezeigt.“

Den „besten Tag“ zeigten die Caribes am Tag zuvor gegen die Aufsteiger aus Darmstadt, die Whippets (Windhunde). Die Münchner waren so einseitig überlegen wie die Bayern gegen Werder Bremen. 11-1 und 16-0 hiessen die Ergebnisse, wobei beide Spiele um zwei Innings gekürzt  wurden wegen der 10-Run Regelung (zehn Punkte Vorsprung). Im ersten Spiel schlugen die Caribes 12 Basehits (Erfolgsschläge), verteilt auf acht Schlagmänner. Jeweils zwei Hits schlugen Kris Grunauer, Jakob von Mosch, Franklin Castanos und Esaju Tehada.

Gleichzeitig hielt Castanos als Werfer die Darmstädter im Griff. Er gab nur einen Punkt ab bei vier Basehits, und schickte fünf der Gegner zurück auf die Bank per Strikeout (Aus durch drei Fehlschläge).

Das zweite Spiel war noch einseitiger. Die Münchner schlugen 13 Basehits, die in Kombination mit Feldverteidigungsfehler der Gegner, gut für 16 Punkte waren. Die 13 Hits wurden auf neun Schlagmänner verteilt, geführt von Nick Angstman und Castanos, die jeweils drei Hits schlugen. Angstmann war es auch, der als Werfer im zweiten Partie die Whippets unter Kontrolle hielt. Er liess nur zwei Basehits zu, aber keinen Punkt in einem sogenannten „Shut-out“ (zu-null Spiel). Wie Castanos im ersten Spiel, gelangen ihm auch fünf Strikeouts.

Jetzt heisst es für die Caribes nur eines: Warten bis Mitte September, bevor sie erfahren, wo sie dann in der Tabelle stehen. Je nachdem, wie die andere Top-Konkurrenten – Regensburg, Mainz und Saarlouis – ihre noch verbleibenden Spiele spielen, können die Münchner auf den dritten Platz vorrücken – ein Platz, der auch die Berechtigung zum Aufstieg in die 1. Bundesliga mit sich bringt. Zur Erinnerung: 2015 wurden die Münchner dritter, haben aber auf einem Aufstieg verzichtet.

Walker ist mittlerweile geübt im Ausweichen von Fragen zu einem möglichen Aufstieg, nachdem dies über die Jahren ein ständiges Thema im Baseballpark Oberwiesenfeld gewesen ist. „Warten wir es mal ab wie die anderen spielen. Dann sehen wir weiter,“ sagt der Amerikaner mit einem Lächeln.

Caribes schaffen auswärts nur „Split“ beim Aufsteiger Darmstadt

Am Wochenende erreichten die München Caribes auswärts bei den Darmstadt Whippets nur einen „Split“ – Siegaufteilung. Der Aufsteiger aus Darmstadt gewann das erste Spiel in der 2. Bundesliga-Süd, 11-4, während die Münchner die zweite Partie mit 14-0 gewannen.

Das erste Spiel

„Wir haben im ersten Spiel sehr schlecht gespielt und uns das Leben selber schwergemacht,“ ärgerte sich Spieler-Trainer Steve Walker. „Von den 11 Punkten der Whippets resultierten 8 aus unseren eigenen vier Fehlern in der Verteidigung. Leider muss ich sagen, dass zwei der Fehler auf meine Kappe gingen.“

Zusätzlich zu den Schwächen in der Verteidigung kamen die Probleme, die der junge Werfer aus Spanien, Francisco Riestra, mit der Kontrolle seiner Würfe hatte. Sechs gegnerische Spieler gelangen durch die unkontrollierten Würfe auf die base. „Das ist schon ein Rezept für die Katastrophe – so viele gegnerische Läufer erlaubt und dazu vier Verteidigungsfehler,“ sagte Walker. „Selten wird man so ein Spiel gewinnen.“

Das zweite Spiel

Beim zweiten Spiel „hatten wir eine Menge Wut im Bauch und haben dann das alles gut gemacht, was wir im ersten Spiel schlecht gemacht haben,“ so der Coach. Walker selbst übernahm das Werfen, und es gelang ihm ein „Shutout“ (Zu-Null Spiel) während er nur fünf „Basehits“ (Erfolgsschläge) abgab. Gleichzeitig zeigten die Schlagmänner eine starke Leistung mit insgesamt 10 Basehits und 14 Punkten.

Julio Ciapara führte die Offensive mit drei Basehits, die direkt zu dreien der Punkte führte, während Walker zwei Basehits dazu beitrug. „Es war unsere gewohnte balancierte Attacke, bei der jeder im Kader effektiv beim Schlagen war. Ein Highlight war, dass unser Juniorenspieler Nils Frank auch einen schönen harten Basehit schlug.“

Mit der Siegaufteilung stehen die Caribes weiterhin an 6. Stelle der BL-Süd mit 4:6 Punkte. Die Whippets stehen an 3. Stelle mit 7:5 Punkten, hinter Regensburg (11:3) und Mainz (9:5).

„Jetzt müssen wir allmählich Gas geben um endlich in Schwung zu kommen, und ich bin überzeugt dass wir es auch tun werden,“ sagt Walker. „Von den bleibenden neun Spielterminen (18 Spiele) werden sechs bei uns zu Hause stattfinden. Dann müssen wir unsere traditionelle Heimstärke – unterstützt von unseren Fans – zeigen.“

Der Aufholjagd beginnt am 25. Juni im Baseballpark Oberwiesenfeld. Die Caribes empfangen dann die Tabellenvorletzten Saarlouis Hornets (2:5). „Da müssen einfach zwei Siege her.“

Caribes „zurück zum normalen Rhythmus“, warten auf Aufsteiger aus Darmstadt

Allmählich finden die München Caribes Baseballer zurück zu ihrer gewöhnlichen Form in der 2. Bundesliga-Süd – so das Bauchgefühl von Spieler-Trainer Steve Walker. Ob das Gefühl stimmt wird gleich am kommenden Sonntag ernst geprüft werden, wenn der Aufsteiger aus der Regionalliga-Südost, die Darmstadt Whippets, zum Baseballpark Oberwiesenfeld kommt. Die Darmstädter haben bis jetzt recht ordentlich gespielt, mit 6 Siegen und 4 Niederlagen.

„Wir erwarten einen harten Gegner,“ sagt der Coach, dessen Team bis jetzt nur 3 Siege gegen 5 Niederlagen in der neuen Saison vorweist. „Ausserdem haben die Darmstädter die Tabellenführer Mainz schon einmal bezwungen. Also sind wir vorgewarnt.“

Aber die Caribes Männer gehen in die Partie (Spielbeginn: 13 Uhr) mit einer grossen Portion mehr Zuversicht, weil sie beim Auswärtsspiel am vergangenen Donnerstag in Mainz das erste Spiel nach einer furiosem Aufholjag 12-9 gewonnen haben. Das zweite Spiel verloren sie nur knapp, mit 5-4. Zum Vergleich: am Wochenende davor im Olympiapark hatten die Mainzer bei beiden Spiele klar dominiert und auch gewonnen.

„Wir werden für Darmstadt gut vorbereitet sein. Nach dem holprigen Start zu Beginn der neuen Saison mit den vielen Absagen und Spielpausen fühlen wir uns von Woche zu Woche stärker,“ sagt Walker. „Wir finden allmählich zu unserem normalen Rhythmus und sind froh, wieder zu Hause zu spielen.“

Ausser einen neuen Gegner werden Caribes Fans auch zwei neuen Spieler sehen. Der eine ist der Werfer aus Spanien, Francisco Riestra, der bis jetzt nur bei Auswärtsspielen geworfen hat, aber noch nicht auf dem heimischen Platz. „Francisco wird das erste Spiel werfen,“ sagt Walker.

Der zweite neue Spieler ist Ripken Reyes. Reyes kam zu der 2. Caribes Mannschaft (Bayernliga) von Rosenheim 89ers, wurde aber schon in Mainz in der 1. Mannschaft eingesetzt, weil zwei Stammspieler fehlten. „Ripken hat gut geschlagen, mit drei Basehits (Erfolgsschläge), die zu zwei von unseren Punkte im ersten (gewonnenen) Spiel gegen Mainz führten,“ sagt der Coach. „Er ist ein sehr starker Spieler und eine echter Gewinn für unseren Verein.“